„Aufgrund des katastrophalen Starkregens am 14. und 15 Juli wurden plötzlich aus kleinen Bächen, die quer durch unseren Kreis fließen, reißende Ströme. So auch in der Gemeinde Kall. Trotz all der Bemühungen, war es bei dieser enormen und plötzlichen Wassermenge leider nicht überall möglich, große Schäden zu verhindern. Wir, der Löschzug Kall, möchten uns jetzt bei der Bevölkerung für das allgemeine Verständnis, die Unterstützung und das Entgegenkommen in dieser Ausnahmesituation bei allen bedanken.
Wir sagen DANKE:
- Allen fleißigen Helfern, die freiwillig mit angepackt haben
- Für die Sach- und Geldspenden an uns
- An alle, die uns mit Essen und Trinken versorgt hat
- Für das Bereitstellen von Fahrzeugen, Maschinen und anderen Hilfsgütern
- Für das Verständnis und das Entgegenkommen
- An Kameraden/innen, die von außerhalb kamen um uns zu unterstützen.
- Unseren ortsansässigen Kameraden/innen, für Euren Einsatz
- An die Familien und Freunde unserer Kameraden/innen für das Verständnis und das Beistehen
- Allen Helfer/innen von nah und fern für die Hilfen und die vielen Sach- und Geldspenden für betroffene Menschen in unserem Ort
Während der Flut und den Tagen danach waren wir im Dauereinsatz. Nach vielen, anstrengenden Stunden in der Kälte, wurden wir von anderen Feuerwehrstellen, aus anderen Ortschaften abgelöst, so dass wir der Erschöpfung und Müdigkeit kurz entfliehen konnten. Ein großes Dankeschön an unsere Kameraden/innen, welche zum Teil eine lange Anreise angetreten sind, um uns zu unterstützen. Für die Hilfsbereitschaft, Euren starken Einsatz, den engen Zusammenhalt, das herzliche Beistehen und das großzügige Bereitstellen von Ausrüstung, Fahrzeugen und Geräten. Eure tatkräftige und starke Unterstützung sorgte dafür, dass wir gemeinsam und uneingeschränkt Alles geben konnten.
Nach der Schicht und zwischen den Einsätzen sorgten einige Leute für unsere Versorgung, wodurch wir unsere wichtige Nervennahrung und wohltuende Getränke erhalten haben. Nach der Flut musste unser eigener Geräteschuppen wieder auf Vordermann gebracht werden, wobei uns viele Helfer/innen mit fleißigen Händen geholfen haben. Privatleute und Firmen, stellten uns sämtliche Gerätschaften und Maschinen zur Verfügung, welche uns bei den Arbeiten sehr nützlich waren.
Die aufbauenden Worte, die unsere Helfer uns zuteilwerden ließen, sorgten für neue Motivation und Kraft für die folgenden Tage und Wochen. Ohne Euch hätten wir das so schnell und effektiv nicht hinbekommen und wir wären weiterhin in unseren Möglichkeiten eingeschränkt gewesen.
Die Hilfe war enorm! Dabei war es jederzeit egal, ob von Privat oder von Firmen, bekannt oder fremd, groß oder klein, das was wir dort erleben durften, war pure Gemeinschaft und ein starker Zusammenhalt. Ein Gefühl der Geborgenheit, welche sonst wir versuchen zu vermitteln, wurde uns in diesen Stunden deutlich selbst zuteil. Wir sind stolz und dankbar wegen jedem Einzelnen von Euch!
Nachdem ein großer Teil unserer Ausrüstung, aber auch privaten Dinge, in der Flut zerstört wurden, gab es Spendenaufrufe von Leuten, die uns auch bei dieser Sache unterstützen wollen. Wir möchten uns auch dafür herzlichst bedanken! Für jeden Einzelnen der gespendet hat, für Jeden, der den Spendenaufruf verbreitet hat und für den Aufruf selbst natürlich auch.
Unseren Kameraden/innen sind wir dankbar für den unermüdlichen Einsatz und die starken Nerven, welche die Katastrophe eingefordert hat. Im Einsatz zu sein, obwohl einige von euch selbst betroffen waren und nicht wussten, wie es der Familie und den Freunden geht, ist wohl eine der schwierigsten Situationen, die Ihr in Eurem Leben zu bewältigen hattet. Die Priorität, Menschenleben zu retten und der Gemeinde beizustehen, wurde in diesen Tagen und Nächten nie bezweifelt oder abgelegt. In den vielen Gefahrensituationen, welchen ihr ausgesetzt wart, habt ihr trotz allem immer 100 Prozent gegeben und wart immer voll bei der Sache. Ihr habt euer Bestes gegeben und seid über euch hinausgewachsen!
Auch Eure Familien und Freunde mussten starke Nerven und Geduld beweisen, was sicherlich nicht einfach war. Für das Vertrauen, das Verständnis, das Mitgefühl, die Geborgenheit nach den Einsätzen und der seelischen Unterstützung unseren Kameraden/innen, möchten wir uns ganz herzlich bei euch, unseren Familien und Freunden, bedanken!
Wir bedanken uns auch bei jedem, der nach den langen Tagen bei uns war und uns Gesellschaft geleistet hat. Sie haben somit dafür gesorgt, dass wir auch mal auf andere Gedanken gekommen sind und etwas verschnaufen konnten. Das trug deutlich dazu bei, dass wir wieder neue Kräfte schöpfen konnten und den Kopf ein wenig freier bekommen haben, um wieder richtig durchstarten zu können.
Die Welle der Hilfsbereitschaft in den vergangenen 2 Wochen war beispiellos. In der gesamten Gemeinde wurde angepackt, wo es nötig war. Viele fleißige Helfer kamen aus anderen Städten zu uns in den Kreis und halfen uns bestmöglich um uns allen in dieser Krise zu helfen und schnellstmöglich wieder Normalität in unsere Leben zu bringen. Viele von euch sind an ihr Limit gegangen und haben trotz starker Erschöpfung weiterhin Jedem geholfen, der es brauchte.
Es waren harte Tage und es stehen uns noch viele harte Wochen bevor. Der Schock sitzt bei uns allen noch sehr tief und die Angst bleibt bestehen. Es wurden Existenzen zerstört und vielen Menschen wurde ihr Refugium genommen. Für alle stellt die Zerstörung der Flut einen sehr schwerverdaulichen Verlust dar. Ihr habt, trotz allem, in den letzten Tagen gezeigt wie unfassbar stark und unerschütterlich ihr seid. Dennoch sollten wir alle versuchen, uns an den positiven Momenten festzuhalten und Kraft aus der bestehenden Gemeinschaft zu ziehen. Der Zusammenhalt und die Unterstützung sind nun wichtiger denn je.
Die Natur ist unerbittlich und unveränderlich. Und es ist ihr gleichgültig, ob die verborgenen Gründe und Arten ihres Handelns dem Menschen verständlich sind oder nicht.
Wir möchten noch an die unschuldigen Opfer dieser Katastrophe und unseren Kameraden/innen gedenken, welche in der schlimmen Flutnacht ihr Leben gelassen haben. Die Natur hat uns gezeigt wie machtlos wir sein können. Ob sie zur falschen Zeit am falschen Ort waren, oder ob sie selbstlos anderen aus der Flut helfen wollten und dafür ihr eigenes Leben gaben – sie sind allesamt unvergessene Helden. Ehre, wem Ehre gebührt!
Unser herzliches Mitgefühl und aufrichtige Anteilnahme gilt den Familien, Freunden und Bekannten der Flutopfer. In der kommenden Zeit werdet Ihr viel Kraft brauchen um mit dieser Situation und der unendlich wirkenden Trauer umgehen zu können. Es gibt keine Worte die beschreiben könnten, wie unfair jeder einzelne Tod, den die Flut gefordert hat, ist. Wir hoffen, ihr findet etwas Trost in dem Zusammenhalt den unsere Gemeinde bildet. Ihr seid nicht alleine!
Es war ein viel zu hoher Preis den wir zahlen mussten, um diesen starken Zusammen halt und das Gefühl der Gemeinschaft erleben zu dürfen.“
Freiwillige Feuerwehr
Löschzug Kall
BI Daniel Rütz
PS: Wenn wir irgendwann wieder im „Normal “ Zustand sind, wird es auf jeden Fall ein Helferfest geben.